Aufbereitung des Angebotes
Das Exposé hat die Aufgabe, bei möglichst vielen Menschen Interesse für deine Immobilie zu erzeugen. Doch Vorsicht! Wenn die Erwartungshaltung, die das Exposé erzeugt, dann bei der Besichtigung mit der Realität nicht übereinstimmt, ist der Interessent enttäuscht, sein Fokus geht auf negativ und er findet buchstäblich jedes Haar in der Suppe. Die Schwächen der Immobilie sollten also geschickt formuliert bereits von Anfang an auf dem Tisch liegen. Viele Verkäufer neigen dazu, die Schwächen der Immobilie eher unter den Tisch fallenzulassen.
Falls eine Immobilie eine besonders ausgeprägte Problematik aufweist, empfiehlt es sich, auf jeden Fall vor dem Termin mit dem Interessenten zu telefonieren und die Problematik direkt anzusprechen, ohne das Thema zu sehr in den Mittelpunkt zu rücken.
Dieser Punkt ist wirklich wichtig. Wenn in der Phase der intensiveren Prüfung, kurz vor der geplanten Unterzeichnung des Kaufvertrages, für den Käufer nachteilige Eigenschaften neu auftauchen, dann steht entweder der gesamte Verkauf auf der Kippe oder es wird nachverhandelt. Und an diesem Punkt hat man als Eigentümer, der auch endlich zum Abschluss kommen will und nicht wieder von vorne anfangen möchte, eine äußerst schlechte Verhandlungsposition.
Nach meiner Erfahrung kommt im Laufe des Verkaufsprozesses ohnehin alles auf den Tisch. Wenn Du von Anfang an absolut transparent bist, kann dir später nichts auf die Füße fallen.
Ich habe mal eine Wohnung in den Verkauf bekommen, die wirklich schlimm aussah. Der Eigentümer wollte einfach nur verkaufen und nichts weiter investieren. Damit den Interessenten klar ist, was sie bei der Besichtigung erwartet, habe ich am Tag vor der Besichtigung bei allen nochmal angerufen und die Wohnung fast schon schlecht geredet. Das Ergebnis war, die Interessenten kommen zur Besichtigung und sagen, so schlimm ist es doch garnicht. Da die Interessenten bereits mit einer negativen Erwartungshaltung zur Wohnungsbesichtigung kamen, konnten sie sich nun voll und ganz darauf konzentrieren, das positive zu entdecken. Die Wohnung wurde entgegen meiner ursprünglichen Erwartung direkt am ersten Besichtigungstag zum vollen Angebotspreis reserviert und dann verkauft.
Ansprechende Fotos und ein Grundriss sind ein absolutes Muss. Am besten du beauftragst einen Fotografen oder du nimmst dir Zeit für die Fotos. Das wichtigste ist es, die Bilder bei Optimalen Lichtverhältnissen zu machen und vorher aufzuräumen. Schaffe klare Strukturen. Wenn im Bad überall verschiedene Fläschchen mit Duschbad und dergleichen herumstehen, dann entferne diese vorher aus dem Sichtfeld. Wenn im Flur die Garderobe mit Jacken voll hängt, dann nehme diese bis auf ein oder zwei ab. Wenn ein Zimmer vollgestellt ist, dann räume die Ecke, welche im Bild zu sehen sein wird, frei. Halte die Kamera nicht auf Kopfhöhe sondern eher auf der Höhe deines Solarplexus. Falls du keinen Grundriss hast, dann findest du im Internet diverse Dienstleister, die eine Handskizze in einen ansprechenden Grundriss verwandeln. Bei Häusern und Grundstücken ist es durchaus Sinnvoll ein Flurkarte in das Exposé mit aufzunehmen. So gewinnt der Interessent von Anfang an ein umfassendes Bild der Immobilie und ist optimal auf die Besichtigung vorbereitet.